Wenn Zeitplan und gezielte Wettkampf-Vorbereitung Makulatur werden
- Details
- Geschrieben von Kugelstoßer Torsten Lange
(Krefeld, 09. April 2016) Irgendwo, irgendwann bei einem ganz normalen Kugelstoß-Wettkampf in unserer Republik.
Beginn laut Zeitplan: 12.15 Uhr. Seit 11.45 Uhr bin ich an der Anlage, Smalltalk mit dem vollzählig erschienenen Kampfgericht (welch martialisch-deutscher Name!) Zeitgeistvorschlag für unsere polyglotten Nike-Agenten beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) in Darmstadt: panel of judges, kurz: poj.
12 Uhr : Einstoßen mit den Sportkameraden
12.15, poj: „Soll ich jetzt mal die Liste durchgehen und abhaken ?"
Teilnehmer: „Ja !"
12.20, poj: „Habe ich jemanden nicht vorgelesen ? "
Teilnehmer: Erst keine Reaktion, dann Gemurmel
poj: „ Wo sind die ? "
Teilnehmer: „Einige sind noch beim Diskuswurf, werden wohl später kommen!"
poj: „Sollen wir auf die warten oder wollt ihr anfangen?"
Teilnehmer: „Anfangen!"
12.25, poj: „Will jemand noch einwerfen?" (Kugelstoß!)
einige TN: „Ja!"
poj: „Dann sagt mir, wann ihr anfangen wollt!"
12.35, einige TN: „Wir wären dann soweit!"
poj.: „Sollen wir jetzt anfangen? Gut, ihr noch, dann fangen wir an!
Ich lese noch mal die Reihenfolge vor!"
– Wettkampf beginnt –
12.40, poj: „Da kommen noch zwei vom Diskus, wollen wir sie noch
mitmachen lassen?"
– unverständliches Gemurmel der schon Vorbereiteten –
poj (zu den Neuen): "Wollt ihr euch noch einwerfen ? "
Nachzügler: „Ja!"
12.45: Fortsetzung des Wettkampfes!
Fazit: Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen! (Lucius Annaeus Seneca, Philosoph, 4 vor Christus bis 65 nach Christus)
Besonders nach dem Aufwärmen und Einstoßen!