DLV-Seniorensprecher sollen im Online-Wahlverfahren gekürt werden
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kolumne am Mittwoch
Einen Augenblick mal bitte
(Darmstadt/Krefeld, 23. November 2022) Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?! Bereits der Ort der Ankündigung unter den von ihm im Anglizismuswahn und Denglish-Mix so geheißenen „Flash-News des Tages“ ist dazu angetan, dass die eigentlich gemeinte Zielgruppe es zumindest auf breiter Front nicht wahrnimmt. Denn es geht um die „hofierte“ Ü35-Generation, die auf der DLV-Netzseite mit der Bezeichnung „Senioren“ ein eigenständiges Fenster hat. Für LAMPIS-Stammbesucher von uns bekanntermaßen liebevoll-selbstironisch Senioren-Spielecke genannt. Für das Versteckspiel kann es zwei mehr oder weniger gewichtige Gründe geben: Es sollte (indes eher unwahrscheinlich) die Wichtigkeit unterstreichen oder (naheliegender) der Aufmerksamkeitsfaktor so niedrig wie eben möglich gehalten werden.
Ein umständliches, langatmiges, letztlich abschreckendes Prozedere
Für den Rest vom Fest sorgt das umständliche und langatmige Prozedere mit einem angedockten, inszenierten Frage-und-Antwort-Spiel, endgültig die Lust an einer Teilnahme zu verlieren. Doch kommen wir nach diesem – freilich notwendigen – Vorgeplänkel zum springenden Punkt: Dem neuen, erstmals durchgeführten Online-Wahlverfahren zu den beiden paritätisch weiblich und männlich besetzten DLV-Seniorensprechern für die vierjährige Ehrenamtsperiode ab Januar 2023. Daraus geht bereits hervor, dass es ungeachtet des Todes von Lidia Zentner (wir berichteten) als der bisherigen nominellen Sprecherin der beiden Athleten-Vertreter um eine turnusmäßig und nicht außerordentliche Wahl handelt. Außerordentlich ist allerdings die abschreckende Umstandskrämerei nach dem Motto „Hoch lebe der Bürokratismus“. Davon mache sich unter nachfolgendem Link der geneigte Interessent sein eigenes Bild.
Heiko Wendorf steht für eine zweite Amtszeit zur Verfügung
Unsererseits fügen wir noch an, was geflissentlich oder versehentlich vom Autor des ausschweifenden Beitrages mit einer womöglich veritablen Erinnerungslücke unerwähnt geblieben ist. Er selber, namentlich DLV-Seniorenreferent David Deister, hatte Heiko Wendorf (im Bild) vom ASV Erfurt in einem Telefonat gefragt, ob er für eine neuerliche Kandidatur und gegebenenfalls zweite Amtszeit zur Verfügung stehen würde. Das hat(te) der auf vielerlei Gebieten der (Senioren-)Leichtathletik äußerst engagierte und umtriebige 52-jährige Thüringer bejaht. Dieses von uns nachgeholte Versäumnis kann jedoch auch damit zusammenhängen, dass er als vehementer Interessenvertreter der Senior:innen bisweilen ein sehr unangenehmer Gesprächspartner für den Verband gewesen ist und es weiterhin sein würde. Erinnern wir noch daran, dass Wendorf es in vorderster Linie und auf buchstäblich letzter Rille war, der die bislang letzte Hallen-DM mit Winterwurf vom 28.Februar bis 01.März 2020 in Erfurt vor dem endgültigen, flächendeckenden Ausbruch von Corona gerettet hat.
Mehr Wahlkampf-Management in Geschäftsführung ohne Auftrag geht nicht. Allerdings bekenne ich mich als kugelstoßender Sportjournalist freimütig zum „Überzeugungstäter“.