Aktive sollten sich nicht den Ast absägen, auf dem sie selber sitzen!
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- Geschrieben von Gerhard Zachrau und Axel Hermanns
(Haßloch/Troisdorf/Krefeld, 03. April 2017) Aller (Wieder-)Anfang ist schwer. Oder schon ein Trend? Einen schwachen Besuch verzeichneten die – allerdings sehr frühzeitigen – Meisterschaften des Landesverbandes Pfalz im Hammer- und Diskuswurf (letzteres nur für Senioren) am vorigen Samstag in Haßloch. Und das bei den mit Wettkämpfen wahrlich nicht verwöhnten Hammerwerfern/innen. So war es der überwiegend nicht vorhandenen Konkurrenz geschuldet, dass das krankheits- und berufsbedingt kleine Team von Phoenix Mutterstadt bei guten äußeren Bedingungen sehr erfolgreich abgeschnitten hat.
Die mäßige Resonanz ist nicht nur rein sportlich zu bedauern. Es ist auch außerordentlich schade für den rührigen Veranstalter Kurt Büttler, der sich mächtig ins Zeug gelegt hatte und seinen zum dritten Mal zwangsverlagerten Wurfplatz (andere hätten längst aufgegeben, was ebenfalls zum Sterben der Wurfveranstaltungen beiträgt!) mit tollen Diskus- und Hammerwurf-Ringen hochgerüstet. Allerdings war ein entscheidendes Problem mit der Flügelstellung des Schutzgitters gegeben. Die bewirkte, dass selbst letztlich zentral landende Hämmer mit dem Griff an Pfosten und/oder Netz touchierten, mithin zu, je nach Schwere, wesentlichen Weiten-Verkürzungen führten. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Geübte Werfer/innen hätten sich darauf einstellen können. (Online-Ergebnisliste unter www.lv-pfalz > Hammerwerfen)Tiefer westlich lud die Troisdorfer LG gestern gleich mit einem Sportfest zur Bahneröffnung für alle Klassen ins Aggerstadion. Durchweg auch hier dünn besetzte Felder bis hin zur solistischen Konkurrenzlosigkeit. Gerade mal je ein Senior und eine Seniorin beim allein für die Fraktion Stoß/Wurf ausgeschriebenen Speerwerfen. Ebenfalls eine Disziplin, die nicht überall auf der Programmkarte steht. Allerdings auch nicht sonderlich geschickt, es isoliert anzubieten. Insbesondere Senioren/innen fühlen sich erst richtig in ihrem Element, wenn sie mindestens drei Wurf-Disziplinen ausüben können. Regelrechte Spezialisten sind eher Exoten aus dem Raritätenkabinett.
Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Aktiven bestens beraten sind, sich durch ihr Fernbleiben nicht den Ast abzusägen, auf dem sie selber sitzen. Das gilt nicht nur, aber vor allem bei Meisterschaften (zumal wie ihn Haßloch ohne Normen). Wenn das „Kind“ im Brunnen liegt, pflegt das große Wehklagen einzusetzen, dass sich keine Ausrichter mehr finden.