Torsten Lange stellte Antrag auf AK-Änderung beim Rasenkraftsport

(Bonn/Neu-Isenburg/Krefeld, 29. September 2016) Er ist gewissermaßen der Multi-Kulti der Spezies von Stoß und Wurf. Torsten Lange (*1945) aus Bonn startet für die LG Kreis Ahrweiler bei Leichtathletik-Veranstaltungen und bei vom viel zu früh verstorbenen Erwin Kollmar ersonnenen LSW-Wettbewerben, dazu für RKS Phoenix Mutterstadt im Rasenkraftsport (Hammerwurf, Steinstoßen, Gewichtwurf). Obendrein ist unser gelegentlicher Gastautor im Interesse der Sache und der Aktiven ein streitbarer Geist, pflegt unsere schöne Muttersprache und deutsches Kulturgut. Operiert hier wie da jedoch stets mit feiner Klinge und wohlpointierten Worten, unterstützte unter anderem die von LAMPIS initiierte Aktion SENGIDA (= Senioren/innen gegen die Internationalisierung der Altersklassentrikots; diesen Begriff trug Heinz Engels aus Mainz bei), schrieb als Ex-MdB aufgrund früherer Kontakte sogar an das Bundesministerium des Inneren (BMI) in Berlin.
Nunmehr hat Torsten eine neue Baustelle aufgemacht. Die aberwitzigen Altersklassenensprünge von zehn Jahren beim Rasenkraftsport sind nicht nur ihm ein Dorn im Auge und Stachel im Fleisch. Der 71-jährige Bonner stellte zur Jahreshauptversammlung der Fachschaft Rasenkraftsport (RKS) im Deutschen Rasenkraftsport- und Tauziehverband (DRTV) am 05.November 2016 in Neu-Isenburg den Antrag auf Änderung der erwähnten Regelung. Aus nachvollziehbaren Gründen einer breiter gestreuten Verbreitung und der positiven Stimmungsmache bat Torsten Lange uns um Veröffentlichung. Dem kommen wir  nicht zuletzt wegen der Verzahnung von Leichtathletik und Rasenkraftsport mit einem Kooperationsvertrag zwischen DLV und DRTV nachfolgend im vollständigen Original-Wortlaut gerne nach: 

„Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Sportfreunde
 
Zwar hatte ich mit Mail vom 24.8.2016 meinen Austritt aus dem DRTV erklärt, möchte aber dennoch einen Versuch starten, den Grund hierfür eventuell hinfällig zu machen .
Ich stelle deshalb für die nächste BFA-Rasenkraftsport – Fachtagung am 05.11.2016 den Antrag, ab dem Jahre 2017 die Altersklasseneinteilung ab der M/W 4, unbedingt aber  ab M/W 5 auf einen 5-Jahres-Rhythmus umzustellen. 
Der Teil 6.1.(1) der WKO vom Januar 2013 soll künftig lauten: Bei den Senioren ab M/W 4 (alternativ M/W 5) gilt wie im DLV das 5-Jahres-Prinzip
Aus sportmedizinischer und damit – was Chancengleichheit betrifft -  sportlicher Sicht erübrigt sich eigentlich eine nähere Begründung. Viele  aktive und ehemalige Mediziner aus der Leichtathletik halten es für einen schlechten Scherz, dass sich im Rasenkraftsport ein Athlet, der bald 70 Jahre alt wird, mit einem Konkurrenten messen lassen muss, der gerade die 50-er verlassen hat. Noch gravierender stellt sich das Problem dar, wenn ein ,Jungsiebziger‘ auf einen trifft, der bald den achzigsten Geburtstag feiern darf.
Die Fachkollegen  argumentieren natürlich mit Sachaspekten, die auch ein Laie abstrakt und konkret (eigene Erfahrung!) nachvollziehen kann: Alterungsprozesse betreffen besonders die Bereiche der Muskulatur (Muskelfasern und Muskelmasse nehmen ab),, Sehnen (verlieren ihre Elastizität), Knorpel (nutzen sich ab), Knochen (immer weniger belastbar) und dies alles in stetiger Beschleunigung des Leistungsabfalls pro Lebensjahr (Akzeleration).
gez. Torsten Lange“

Unsererseits enthalten wir uns (zunächst) jeder Bewertung, kommen nach der Fachtagung auf die Angelegenheit zurück. Nur so viel vorab: Ein solcher Antrag wurde während meiner mehrjährigen Tätigkeit als Kommunikationsbeauftragter des Bundesfachausschusses RKS unter dessen seinerzeitigen Vorsitzenden und DRTV-Vizepräsidenten
Claus Dethloff (Olympia-Teilnehmer im Hammerwurf 1992 und 1996) bei der Jahreshauptversammlung des Gesamtverbandes im März 2006 in Augsburg mit Grandezza abgeschmettert.